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Irgendein Virologe hatte den genialen Einfall, die Zecken als Überträger des FSME-Virus zu bezichtigen. Diese Idee sollte sich für die Medizinindustrie als höchst lukrativ erweisen. Mit Hilfe dieses ekeligen Tieres, eines Blutsaugers, gelang es in leichtgläubigen Menschen tiefe Ängste zu erzeugen. Mittels eines beeindruckenden Marketings wuchs eine ganze Generation auf, die sich nach einem Zeckenstich in Lebensgefahr wähnen. Hunderte Mütter geraten in den Monaten von März bis Oktober in Verzweiflung, wenn sie an ihren Kindern eine Zecke wahrnehmen. Hilflos melden sich da die aufgeschreckten Eltern bei ihren Ärzten, wie sie mit der Zecke umgehen sollen. Sollen sie Öl darüber gießen, sollen sie das fürchterliche Vieh mit einer Pinzette oder mit den bloßen Fingern herausziehen. Sollen sie die Zecke dabei nach links oder nach rechts drehen. Und was passiert, wenn nun Teile des Rüsselchens in der Haut zurückbleiben?

Der erste Goldapfel

Diese anhaltende Propaganda brachte natürlich einen riesigen Gewinn der Impfindustrie. Beflügelt durch den unerwarteten und überwältigenden Erfolg hatte sich im Laufe der Jahre die „Zeckenimpfung“ auch auf die Nachbarländer Österreichs ausgebreitet. Es gibt selten Produkte, die sich zusätzlich mit tatkräftiger Hilfe der Gesundheitspolitiker, so leicht verkaufen lassen. Apotheker, Ärzte und zu einem sehr bescheidenen Teil sogar Lehrer an Schulen beteiligen sich an diesem bequemen Geschäft. Erst in den letzten Jahren begann der Glaube an die tödliche Gefahr, die von den Zecken ausgehen soll, zu bröckeln. Irgendwann gewöhnt sich auch die österreichische Seele an die Bilder von attackierenden Zecken. Dazu kommt eine wachsende Skepsis gegenüber Impfungen allgemein.

Der zweite Goldapfel

Da erkannte die Antibiotikaindustrie ihre Chance. Die Angst vor den Zecken ist längst allgegenwärtig. Wenn nun nach einem Zeckenstich sich weiter nichts ereignet, so sorgt ein roter Fleck an der Umgebung des Stichs für eine neue Art der Beunruhigung. Die gut informierten und wohl versorgten Arztbesucher müssen ihrem Arzt diesen Fleck zeigen. Den auf die Diagnose wartenden Patienten wird nun Blut abgenommen, damit wir auf Nummer sicher gehen. Bald erfährt der Kranke, dass er sich im Anfangsstadium einer Borreliose befindet. Diese Krankheit könne im Laufe der Zeit auch auf andere Organe übergreifen. Eine Kur mit Antibiotika von mehreren Tagen oder Wochen, selten über Jahre, wird zu Symptomenfreiheit führen. Damit gibt sich der Patient leicht zufrieden, ist aber doch nicht ganz von Zweifeln befreit. Was passiert beim nächsten Insektenstich? Was ist, wenn das erste Stadium der Krankheit doch in ein nächstes Stadium übergeht?

Warum gibt es diesen roten Fleck?

Wenn ein Insekt sticht, passieren mehrere Dinge. Zellen werden zerstört und vom Insekt gelangen Speichel, Absonderungen und auch verletzte Gewebsteilchen in den Stichkanal. Das sind für unseren Organismus Elemente, die der Körper auflösen und abstoßen muss. Diese Reparaturprozesse gehen mit Blutandrang, Schwellung, Juckreiz und Schmerzen einher. Im Kindesalter verläuft dieser Heilprozess heftig, ist aber nur von kurzer Dauer. Beim älteren Mensch und gerade bei jenen, die im Augenblick nicht ganz gesund sind, kann sich die Genesung länger hinziehen. Der vermehrte Blutandrang um die Stichwunde herum zeigt eben an, dass hier notwendige Heilreaktionen ablaufen. An diesem Abbauprozess sind bestimmte Mikroorganismen beteiligt, die aus den zerfallenen Zellen entstehen. Nach dem Entdecker Amédée Borrel werden diese spiralförmigen Stäbchen Borrelien genannt. Ein positiver Antikörpertest weist auf deren Tätigkeithin. Im Sommer ist dieser Test wegen der häufigen Insektenstiche bei sehr vielen Menschen positiv, obwohl keine Krankheit vorhanden ist. Krankheiten, die nun nach dem Insektenstich auftreten, wie akutes Rheuma, Fieber etc. werden bei positivem Test als Borreliose bezeichnet. Damit haben die Krankheitserfinder eine neue Krankheit geschaffen, die unbedingt antibiotisch behandelt werden muss. Ist der Test negativ, dann hat der Patient eben nur akutes Rheuma, Fieber etc .
Der rote Fleck verschwindet früher oder später ohne jede Behandlung. Die Heilung wird durch körperliche Schonung und ausreichend Schlaf beschleunigt. Die Zecke, das Schreckgespenst der Krankheitserfinder, hat ihre Schuldigkeit getan.

Dr. Johann Loibner
19. Juli 2014

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